Guten Morgen, Kabul

Guten Morgen, Kabul

Regie: Caroline Goldie

DokuSerieTV

Deutschland, 2003
5 x 26, 1 x 75 Min.

Die Kinder sind tot Reporter vermisst

zero one film in Koproduktion mit SWR, ARTE (D/F).

TV-Erstausstrahlung: 03.12.2003, Das Erste

Inhalt

Anfang Januar, auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn. Eine Gruppe von Bundeswehrsoldaten ist auf dem Weg in den Auslandseinsatz. Ihr Ziel: Kabul, Afghanistan. Eine Mutter weint und umarmt ihren Sohn. Komm bloß wieder, sagt sie ihm. Dann wird der Flug aufgerufen, es geht die Gangway hinunter, die Angehörigen winken noch mal, dann sind die Soldaten verschwunden im Airbus der Bundeswehr. Der Einsatz beginnt.

In ihrem Film “Guten Morgen, Kabul“ begleitet Caroline Goldie das dritte Kontingent der Bundeswehr auf ihrem Einsatz bei der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan. Sechs Monate lang beobachtet sie den Alltag der Soldaten: Die Ankunft auf dem Kabul International Airport und die tägliche Routine im Feldlager Camp Warehouse. Die langen Wochen und Monate im Einsatzgebiet und die gut gemeinten, aber oft absurd anzusehenden Versuche, eine Zivilgesellschaft in Afghanistan aufzubauen.

Nur wenige Soldaten des Kontingents waren zuvor in einem Krisengebiet. Die meisten kennen den Krieg nur aus dem Fernsehen oder aus dem Manöver. Die Situation in Afghanistan verschlägt ihnen anfangs die Sprache. Das Land ist zerstört, seit 1979 herrscht Bürgerkrieg. Offiziell liegt die Macht in den Händen der Regierung Karzai, aber deren Einfluss reicht soweit wie das Mandat der Internationalen Schutztruppen: bis an die Stadtgrenze von Kabul. Auf dem Land, in den Provinzen, regieren unzählige Milizen, selbsternannte Kriegsherren und Drogenbarone.

Während der Einsatz läuft, beginnt im Irak ein neuer Krieg. Auch in Afghanistan verschärft sich die Sicherheitslage täglich. In den Bergen sollen sich die Taliban reorganisieren, im Grenzgebiet zu Pakistan suchen die Amerikaner immer noch nach Osama bin Laden. Die Soldaten gehen davon fast unbeeindruckt ihrer Arbeit nach. Die Menschen in der Stadt grüßen freundlich, freuen sich über die Hilfe aus Deutschland. Aber dann, Anfang Juni, die Zeit des dritten Kontingentes ist fast vorbei, sterben bei einem Anschlag auf einen Bus der Bundeswehr vier Soldaten. Sie waren auf dem Weg zum Flughafen, um nach Hause zu fliegen.

Credits

Regie: Caroline Goldie
Kamera: Michael Hammon
Schnitt: Annette Muff
Musik: Arpad Bondy