Weiße Raben - Alptraum Tschetschenien
Regie: Tamara Trampe, Johann Feindt
DokuFilmKino
zero one film in Koproduktion mit ZDF, ARTE (D/F).
Gefördert von Filmstiftung NRW im Rahmen des Gerd-Ruge-Projektstipendiums Film- und Medien Stiftung NRW (Düsseldorf), DEFA-Stiftung, Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern.
Verleih: Piffl Medien
Weltpremiere: 05.02.2005, Internationale Filmfestspiele Berlin
Kinostart: 24.11.2005
Inhalt
Ich habe mir immer vorgestellt: Wenn du nach Hause kommst, holst du dir die Campingliege in den Garten und schläfst unterm Apfelbaum...
Unter Äpfeln ...
Jetzt hab ich Angst.
Wenn wir nach Hause kommen, hat sich alles verändert:
die Mode, die Musik, sogar die Straßen.
Auch die Einstellung zum Krieg hat sich verändert.
WIR WERDEN WEISSE RABEN SEIN ...
Valeri Morosov, 20 Jahre, Mot-Schütze
Keiner kehrt zurück, wie er ging. Kommt er zurück, ist er ein Fremder. Ein weißer Rabe unter den schwarzen.
Das Fest ist fröhlich. Die Mütter verabschieden ihre Söhne. Im Zug wird getrunken und gelacht. Junge Gesichter: unschuldig und neugierig.
Zurückkehren werden müde, zerschlissene Männer. Dazwischen liegen nur wenige Monate Krieg. Was ist mit Ihnen passiert? Die Gesellschaft hat sie zu ihrem Schutze ausgesandt. Sie kehren zurück mit ihren Erfahrungen, Narben und nicht verheilenden Wunden. Sie haben ihre Unschuld verloren. Die Mütter erkennen ihre Söhne nicht mehr, die Frauen nicht ihre Männer. Wir werden diese Fremden aufgenommen.
Neun Jahre Krieg in Tschetschenien. Ein schmutziger, sinnloser Krieg. Ein Krieg des verletzten russischen Reiches. Ein Krieg, an dem viele verdienen. Ein Krieg, von dem keiner gerne spricht. Die Beziehung zu Russland ist wichtiger. Man ist froh, dass der Krieg ein neues Etikett bekommen hat: Kampf gegen den Terrorismus. Das klingt gesund und gerecht.
Awards
3sat Award (Germany), 2005
Best German Speaking Documentary
Adolf Grimme Award(Germany), 2007
Documentary Award
Cinéma du Réel (France), 2005
Section International Competition and LibraryAward
Credits
Kamera: Johann Feindt
Schnitt: Stephan Krumbiegel